Timothy Leary´s 5 Stufen der psychedelischen Erfahrung

Das Wesen der psychedelischen Erfahrung macht es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, sie in Worte zu fassen. Wir können versuchen, ihre Eigenschaften zu beschreiben, wie aufschlußreich, verdreht oder heilig sie war, aber was wir eigentlich durchleben, liegt jenseits unserer Fähigkeit, es mit Worten zu beschreiben.

Das liegt nicht nur daran, daß wir nicht über ausreichende Worte verfügen, sondern auch, weil Worte von Natur aus ungeeignet sind, um Angelegenheiten zu beschreiben, die das Bewußtsein betreffen. Ebenso wie der einzelne Strahl einer fokussierten Taschenlampe nur einen Punkt in einem dunklen Raum erhellt, können Worte nur eine Sache zur Zeit beschreiben. Ein abgehobener Geist hingegen ist eher wie ein Flutlicht, der den Raum in seiner Gesamtheit wahrnimmt.

Der Bewußtseinserforscher und Kenner psychedelischer Erfahrungen Tim Leary hat den psychedelischen Raum über die Jahre "vermessen" und hat eine Skala entwickelt, um die Intensität der Trips zu beurteilen. Basierend auf dem tibetischen Totenbuch, einem alten religiösen Text, der sich mit der Natur der Wirklichkeit und des Geistes befaßt, übersetzte Leary die tibetischen Bardo Zustände in die 5 Stufen der psychedelischen Erfahrung. Und so sehen sie aus.


STUFE EINS:

Cannabis, welches das mildeste der Psychedelika darstellt, löst diesen Zustand in moderaten Dosen aus. Ein milder Rausch wird erzeugt, wodurch verbesserte Stimmung und Sinneseindrücke erlebt werden. Die Kommunikation zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte durchläuft eine subtile Veränderung, wobei möglicherweise eine milde Synästhesie auftritt, was die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung ist. Musik wird lebendiger wahrgenommen, wobei sie anfängt, sich mit Bildern und der direkten emotionalen Wahrnehmung zu vermischen.


STUFE ZWEI:

Diese Stufe wird mit hohen Dosen Cannabis oder niedrigen Dosen Psilocybin erreicht. Der Nutzer erlebt milde visuelle Effekte und hinter den geschlossenen Lidern beginnen Muster zu entstehen. Die normalen Gedankenfilter des Gehirns werden umgangen, was zu einem Anstieg ungehemmter, abstrakter und kreativer Denkmuster führt. Unbewußte Gefühle und Gedanken erreichen die Oberfläche. Leichte Dosen Peyote und mittlere Dosen MDMA lösen ebenfalls diesen Zustand aus.


STUFE DREI:

Diese Stufe wird mit regulären Dosen Psilocybin oder LSD erreicht. Fraktale überlagern das Gesichtsfeld und bei geschlossenen Augen nimmt man sich verändernde Muster und kaleidoskopische Bilder auf Oberflächen wahr. Die Empfindsamkeit für subtile Körperenergien steigt an, es könnte sein, daß man tiefe Einblicke in das Leben erlebt oder es kann zu einer ekstatischen Trance kommen. Die Koppelung der Sinne kann sogar noch ausgeprägter sein, wodurch alle Arten dissoziativer Erfahrungen bewirkt werden.


STUFE VIER:

Hohe Dosen LSD, Psilocybin, Peyote und andere Entheogene lösen Erfahrungen der Stufe vier aus. Starke visuelle Muster, intensive Visionen, direkte Erfahrung von Astralsphären und eine Auflösung der Zeit. Bei geöffneten Augen können physische Objekte sich als manifestierte, gebündelte Energieformen enthüllen. Häufig mit dieser Stufe verbunden sind die Erfahrung, sich außerhalb seines Körpers zu befinden, starke spirituelle Visionen und eine direkte Wahrnehmung der Weisheit.


STUFE FÜNF:

Dies ist das Epizentrum des psychedelischen Zustands und wird normalerweise mit DMT oder erheblich höheren Dosen Psilocybin erreicht. Obwohl diese Stufe sich durch ein vollständiges und absolutes Eintauchen in Visionen auszeichnet, ist dieser Zustand, was die Qualität angeht und was erlebt wird, deutlich anders - man kann es eine Erleuchtung oder Vereinigung mit der großen Lebenskraft nennen. Man befindet sich im Auge des Sturms, im Nirvana oder erreicht vollständige Transzendenz. Man kann hierbei außerdimensionalen Wesen begegnen oder die reine, die unmanifestierte Energie spüren, die sich jenseits des illusorischen Zirkus' des Lebens befindet. Die häufigsten Erfahrungen sind wie folgt:


1. In eine sich ausdehnende oder andere Dimension geschoben zu werden, die angefüllt ist mit Wesen und verwickelten, detaillierten Welten mit bizarren und unbekannten Eigenschaften.

2. Mit extremer Geschwindigkeit in den Weltraum geschossen zu werden. Von kosmischen Erfahrungen, wie Zeuge bei der Schaffung eines neuen Sternensystems zu werden, wurde ebenfalls berichtet.

3. Mit hoher Geschwindigkeit reisen, während man wechselnde Muster erlebt, die sich häufig verändern und darin befindlichen komplizierten Mustern öffnen.

4. Intelligenten Wesen begegnen, wobei man jeden der Punkte 1, 2 oder 3 erlebt. Die Erfahrungen reichen von elfenartigen Maschinenwesen über Weltraum Cowboys, intelligenten Entitäten aus Dingen wie aus Fantasy Romanen, wie Humanoide, bis hin zu riesigen Insekten, visuell nicht beschreibbaren Entitäten und schwebenden Lichtkugeln.

5. Intelligente Wesen versuchen, mit dem Nutzer über visuelle Muster zu kommunizieren, Anweisungen und Hinweise zu geben. Manchmal nehmen die Wesen den Nutzer mit zu bestimmten Orten, um zu versuchen eine Botschaft zu vermitteln, wie etwa dazu ermutigen, eine gewisse Geisteshaltung zu erlernen oder sie lehren Lieder, die Objekte entstehen lassen oder Energie bündeln.

Diese extremen Zustände werden manchmal von Klängen begleitet, angefangen von tiefem Grollen, bis hin zu schrillem Kreischen. Obwohl völlig in die Erfahrung eingetaucht, bleiben die meisten DMT Nutzer die gesamte Erfahrung über empfindungsfähig, sie sind in der Lage, klar zu denken, logischer Vernunft zu folgen und bewahren das Bewußtsein ihres Ichs.

 

 

Terence McKenna, ein weiterer Kenner der höchsten Ordnung, äußerte sich einmal so, daß das Leben wie ein gigantisches Mandala sei, wobei einen jede Substanz an verschiedene Koordinaten innerhalb des Mandala befördert - jeder Ort ist mit verschiedenen Erscheinungsformen und Aspekten der großen Show des Lebens angefüllt.



Bleib in sicherer Umgebung und genieß die Erfahrung !!!


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